120. Kirchweih-Jubiläum in Brockau
Weil ihnen der Weg zum Gottesdienst nach Elsterberg zu beschwerlich geworden war, hatten Christen aus Brockau, Christgrün und Reimersgrün beschlossen, im größten der drei Dörfer, in Brockau, eine eigene Kirche zu bauen. Am 5. Oktober 1899 wurde der Grundstein für das neue Gotteshaus gelegt, am 5. Juni 1900 Richtfest gefeiert. Die Kirche wurde im neoromanischen Stil errichtet und weist im Innern viele Merkmale des Jugendstils auf. So an der Kassettendecke, die noch im Original erhalten ist, aber auch am Leuchter oder den Emporen. Der Weihegottesdienst schließlich fand an Lätare, am 17. März 1901, statt. Architekt Schleinitz aus Dresden hatte den Kirchenschlüssel damals um 11 Uhr an den Gemeindevorsteher übergeben. Überliefert ist folgendes Gebet, das der damalige Brockauer Bürgermeister sprach, ehe die Christen zum ersten Mal ihre neue Kirche betraten: "Anfang, Mitt`und Ende - ach Herr zum Besten wende."
In Brockau wurde 1901 zunächst ein Hilfsgeistlicher - Paul Max Eckelmann - eingesetzt, der später als Pfarrer in Straßberg und Dresden wirkte. Ab Herbst 1932 wurde die Kirche Brockau von Netzschkau aus pastoriert. Die beiden Netzschkauer Pfarrer predigten im Wechsel in Brockau und Netzschkau. Erst 1944 kam es aber zur amtlichen Ausgliederung Brockaus aus der Muttergemeinde Elsterberg und zur Einpfarrung in die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Netzschkau. Seither unterhält letztere zwei Gotteshäuser - die Brockauer Kirche und die Schlosskirche in Netzschkau.
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